Die Geschichte vom 1 Wiesbadener Schulsportverein 1994 e.V.

1989 wurden von den beiden Lehrern Wilfried Igstadt und Alexander Taitl und dem Busfahrer Hubert Erndt an der Wolfram-von-Eschenbach-Schule die „Eschenbach Bikers“ ins Leben gerufen. Man wollte zeigen, dass sich durch regelmäßiges wöchentliches Fahrradfahren die Kondition von Schülern spürbar steigern lässt. Dieses Projekt, das mit der AOK und zwei Sportärzten durchgeführt wurde, war ein voller Erfolg. Aber es ging weiter. Das Projekt wurde als Arbeitsgemeinschaft eine feste Einrichtung an der Wolfram-von-Eschenbach-Schule. Als AG und später als Verein organisierte und initiierte man eine Reihe von bemerkenswerten Veranstaltungen: der Wiesbadener Radwandertag, der immer an einer anderen Schule stattfand, ein Fahrradbuch mit Fahrradstrecken in und um Wiesbaden und vieles mehr. Aber die Schüler wollten mehr als nur einmal die Woche Rad fahren. So klapperten die Initiatoren sämtliche Wiesbadener Radsportvereine ab, um eine Kooperative zu starten. Aber ohne Erfolg. Die Wiesbadener Vereine waren nur an Leistungssport und ambitionierten Sportlern interessiert. Wir wollten aber ein Angebot, an dem jeder teilnehmen kann, unabhängig von Können oder Herkunft.

Somit wurde am 28.06.1994 der 1. Wiesbadener Schulsportverein 1994 e.V. (WSV) gegründet.

Gründung

Vorsitzender war damals Bodo Kuck, Hubert Erndt sein Vertreter.

Sinn und Zweck des Vereins war und ist die Förderung des Breitensports – vor allem der Schülerinnen und Schüler. Neben dem Sport stehen der Spaß und die soziale Einbindung der Kids im Vordergrund.

Es gab von Anfang an eine Fahrradabteilung. Daneben stand auch Tischtennis auf dem Programm (Rudi Schultheis – bis 1998) und Wilfried Igstadt übernahm eine Gruppe fußballbegeisterter Schülerinnen (Mädchenfußball – bis Ende 2001). 1994 und 1995 waren auch „Sport für Jedermann“ und „Sport und Spiel für Kids“ Teile des Angebots. Die Mitgliederzahlen schwankten in der Zeit unseres Bestehens immer zwischen 50 und 90 Mitgliedern. Auch die Anzahl der Schulen, die neben der Wolfram-von-Eschenbach-Schule stärker mit dem Verein zusammenarbeiteten, änderte sich im Laufe der Zeit.

Von Anfang an waren Helene-Lange-Schule und IGS-Kastellstraße dabei. Es folgten die Adolf-Reichwein-Schule, Dilthey-Schule, Elly-Heuss-Schule, Gutenbergschule, Ludwig-Erhardt-Schule und Oranienschule. Aktuell arbeitet der Verein mit der Blücherschule, Helene-Lange-Schule, IGS-Kastellstraße, Riederbergschule, Johannes-Maaß-Schule und eben der Wolfram-von-Eschenbach-Schule (seit 2017 Mittelstufenschule Dichterviertel) enger zusammen. Neben diesen Schulen kooperieren auch andere Wiesbadener Schulen mit dem Verein. So finden zum Beispiel die Fahrradtage des Vereins an ca. 30 Grundschulen statt.

In den ersten Jahren gab es ein besonders reges Vereinsleben: Vereinsmeisterschaften, viele Freizeiten und Tagestouren, Grillfeste und Ausflüge. Von 1998 bis 2001 gab es einen gut ausgebauten Stützpunkt des Vereins in der Eschenbachschule. Neben einem Fahrradkeller, in dem man bei schlechtem Wetter oder im Winter auch auf Rollen trainieren konnte, gab es eine kleine Werkstatt und ein gemütliches Büro. Nachdem von 1996 bis 1998 Lu Rogat 1. Vorsitzender war, übernahm Hubert Erndt („Hubi“) (4 Jahre 2. Vorsitzender) den Chefposten.

Im Jahr 1998 gab es unter Leitung von Jürgen Gräber ein Rennsportprojekt, das zwar viele Erfolge einfuhr, aber Zwist im Verein auslöste. Deshalb gründeten diese WSV’ler mit ehemaligen RSG’lern (Radsportgemeinschaft Wiesbaden e.V.) den neuen Verein RSC (Radsportclub Wiesbaden e.V.). Damit besaß auch der Rennsport in Wiesbaden eine neue Heimat. An dieser Stelle möchte ich mich für die geleistete Arbeit der fleißigen Helfer der Rennsportgruppe bedanken.

Einige offene Fragen konnten somit geklärt werden, dafür kamen andere dazu. 1999 wurde mit dem Regierungswechsel in Hessen der Nachmittag mit regulärem Unterricht gefüllt. Die Schüler der Eschenbachschule konnten durch wechselnde Stundenpläne nicht mehr zwei Jahre am Stück die Fahrrad-AG besuchen und das machte dem Verein Probleme. Denn erst nach zwei Jahren Fahrradkurs traten viele der AG-Teilnehmer dem Verein bei. Die Eschenbachschule war immer noch die wichtigste Schule und der Radsport die wichtigste Sportart für den WSV. Somit kamen spürbar weniger Neumitglieder zum Verein.

Ab 1999 wurde während des Nerobergfestes ein Nachwuchs-Mountainbike-Rennen durchgeführt, aber auch vor 1999 gab es dort bereits WSV- und Eschenbachaktivitäten. Das MTB-Rennen wurde im Jahr 2000 Bestandteil der Wiesbadener Stadtmeisterschaft. Da es 2001 bei uns Terminprobleme gab, richtete der RSC mit unserer Unterstützung das Nerobergrennen aus. Als Ersatz wurde von uns ein Rennen in Frauenstein organisiert und durchgeführt. 2001 wurde das MTB-Rennen auf dem Neroberg das letzte Mal in dieser Form durchgeführt. 2002 wurde eine Pause gemacht und ab 2003 ging es dann mit einem neuen Konzept weiter.

Um die Jahrtausendwende kam auch der Verein wieder in Schwung. Neue Mitglieder, die bereits erwähnte Wiesbadener Schülermeisterschaft (mit dem WSV als Hauptorganisator) sowie der neue Jugendtreff am Dienstag in unserem Fahrradkeller belebten das Vereinsleben. Auch begann 2000 die Zusammenarbeit mit dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V.). Dabei bewerben wir bis heute das ADFC-Angebot und der ADFC unser Angebot. Weiterhin führen wir zusammen Veranstaltungen und Touren durch.

Neben diesen Impulsen gab es aber immer noch Probleme: Der Vorstand hatte zu wenige Mitarbeiter und das Nachwuchsproblem war auch noch nicht abschließend gelöst. Für Anfang 2002 kündigte unser „Hubi“ dann den Rückzug aus der Vereinsarbeit an. Nach 25 Jahre Vereinsarbeit im Radsport mehr als verdient. Mit ihm wollten aber auch andere Vorstandsmitglieder in “Rente“ gehen. Die Suche nach Nachfolgern gestaltete sich schwierig, selbst die Auflösung des Vereins wurde in Erwägung gezogen. Aber es bewegte sich etwas. Die Arbeit an der IGS-Kastellstraße fruchtete langsam und neue Mitglieder kamen hinzu. Das Vereinsleben pulsierte wieder. Nachdem das Duo Bodo Kuck / Matthias Richter gefunden wurde, gelang auch die Bildung eines neuen Vorstandes. Da man an der Eschenbachschule kein Interesse mehr an einer Weiterarbeit hatte, zog der Verein in die IGS-Kastellstraße um.

Nachdem 2002 stark von Verwaltungsarbeit geprägt war, griff man 2003 wieder an und entwickelte neue Konzepte. Das Freitagstraining für Anfänger und die passende Freizeit wurden eingeführt, man beteiligte sich nun an Schulfesten der befreundeten Schulen und entwickelte das MTB-Nachwuchsrennen in der Nerobergmulde. Die bestehende traditionelle Freizeit wurde in dem Zuge in erster Linie fortgeschrittenen Fahrern und dem Samstagstraining zugeordnet. Auch konnten nun alle anderen Jugendlichen der Vereine des Radsportbezirks Nassau daran teilnehmen.

Neben den bis dato laufenden Schulprojekten wurde 2003 das neue Projekt „Die Fahrradtage“ begonnen, welches an der Pestalozzischule, einer Grundschule, startete. Dabei wurden an einem Projekttag Kenntnisse über Fahrradtechnik und Verkehrssicherheit vermittelt und ein Parcours durchgeführt. An einem weiteren Tag stand eine Fahrradtour auf dem Programm. Zwischen diesen beiden Tagen lag die Verkehrserziehung mit der Polizei.

Ziel dieses Projektes: Den Schülern mehr Infos über das Fahrradfahren vor der Verkehrserziehung der Polizei näherzubringen und durch die angeschlossene Fahrradtour eine etwas „rundere“ Ausbildung zu erreichen. Natürlich soll dadurch auch der Spaß am Fahrradfahren vermittelt werden. In veränderter Form kann das Konzept auch an weiterführenden Schulen angewandt werden. Das Projekt wurde vom staatlichen Schulamt übernommen und unser Jan Prediger einen Tag in der Woche dafür als Lehrer freigestellt. Seitdem wurde dieses Projekt an vielen Schulen durchgeführt. Ob in dieser Form, als einzelner Fahrradtag oder über Fahrradtouren mit Schulklassen.

Im Jahr 2004 feierten wir 10 Jahre WSV und 15 Jahre Schulsport mit dem Fahrrad. Gekrönt wurde dieses Jubiläum mit einer Jubiläumsgala im November 2004.

2005 begannen wir die verstärkte Zusammenarbeit mit dem Kinderhaus Elsässer Platz. Da wir 2004/2005 Nachwuchs in der Altersklasse 6-9 Jahre bekommen hatten, war dies eine notwendige und sehr fruchtbare Zusammenarbeit. Zum Beispiel wurde in den Sommerferien ein Ferienprojekt zusammen durchgeführt. 2005 begann die Arbeit an dem Schleichwegeprojekt. Mit diesem Projekt zeigen wir Wiesbadener Schülern Schleichwege von Zuhause zur Schule auf und tragen dazu bei, dass mehr Schüler mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Dieses Projekt wird zusammen mit dem ADFC durchgeführt. 2005 wurde die Wiesbadener Stadtmeisterschaft für Schüler im Radsport wiederbelebt und auch diesmal war der WSV der Hauptorganisator, bei dem die Fäden zusammenliefen. Das Muldenrennen auf dem Neroberg wurde für diesen Zweck in die Stadtmeisterschaft integriert.

2005 wurde eine neue Abteilung gegründet, die im ersten Jahr im Testbetrieb lief und 2006 offiziell wurde: Inlineskating. Im selben Jahr nahmen wir zusammen mit den Radsportlern am Kiedricher Fastnachtsumzug teil und die Inliner-Aktivitäten der Fun-Sportwoche wurden mitorganisiert und durchgeführt. Organisatoren der Inliner-Abteilung waren Oliver Gorgels und unser Gründungsmitglied Alexander Taitl. Ein Inliner-Kurs wurde an der Helene-Lange-Schule zusammen mit dem dortigen Lehrer Uwe Brecher bis 2007 angeboten. 2006 wurde im WSV die neue Abteilung Straßenrennsport unter der Führung von Sylvain Arena geründet und es begann dadurch eine neue Zusammenarbeit mit der Dilthey-Schule. Dieses Angebot sollte etwas sportlicher sein und neben MTB vor allem auch Rennradfahren im Angebot haben.

Mit den Planungen wurde Ende 2004 begonnen, 2005 bis 2006 verhandelt und Genehmigungen erteilt. Ab Ende 2006 ging es dann endlich los: Der WSV baut Kellerräume im Altbau der IGS-Kastellstraße zu einem neuen Vereinsdomizil aus: Mit Küche, kleinem Büro, Aufenthaltsraum, Trainingsraum für Fahrradrollen, kleiner Werkstatt (als Ergänzung zur großen Werkstatt im Neubau der Schule), Toilette und Abstellraum. Fördergelder in Höhe von 14.000 Euro und Baumaßnahmen des Schulamtes machten das möglich. Vielen Dank dafür an die Spender und Förderer und die IGS-Kastellstraße für die Ermöglichung dieses Ausbaus und der guten Zusammenarbeit.

2007 ging das Schleichwegeprojekt nun endlich in die heiße Phase. Löcher bohren lohnt sich eben doch, nicht nur beim Kellerausbau.

Das Projekt heißt nun “Sicherer Schulweg – Das Schleichwegeprojekt”. Die Schirmherrschaft übernahm der damalige Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller. 2007 wurden zwei Schleichwegeveranstaltungen an der Helene-Lange-Schule durchgeführt. An einem Tag stellten wir den interessierten Schülern einen Weg vor und an einem zweiten fuhren wir mit den Schülern die Wege dann ab. An einer der Veranstaltungen nahm auch der Oberbürgermeister teil. Durch einen Wettbewerb des Tiefbauamtes kamen auch andere Schulen auf den Geschmack des Schleichwegeprojekts, die wir in das Projekt integrieren wollten.

Ende 2007 bekamen wir von der Sparda Bank, auf Initiative der Stadt Wiesbaden, 10.000 Euro für das Schleichwegeprojekt und einem Schleichwegeführer. Vielen Dank dafür. Durch die vielen Projekte und den Kellerausbau verzögert, begannen wir aber erst 2009 mit dem nächsten Schritt des Projekts, der systematischen flächendeckenden Straßenanalyse der Innenstadt. Denn nur so können wir möglichst viele Schüler erreichen und ihnen aufzeigen, wo es weniger gefährlich ist Rad zu fahren, um in die Schule und wieder zurückzukommen. Diese Analysen werden seit Herbst 2011 auf wiesbaden.de und schulsportverein.de präsentiert. Es gibt auch eine eigene Schleichwege-Karte.

Seit 2007 wird die Stadtmeisterschaft unter der Trägerschaft des Radsportbezirks Nassau (Matthias Richter bleibt aber weiterhin der Koordinator) veranstaltet und das Nerobergrennen wird wieder als MTB-Rennen und nicht mehr als Muldenrennen durchgeführt. 2007 begannen wir auch, im Rahmen von „125 Jahre Radsportbezirk Nassau“, Straßenrennsportrennen zu veranstalten. Eine etwas andere Welt, die in dieser Form ein einmaliger Vorstoß war, denn unsere Ziele sind eigentlich andere.

2008 gab es mit der Radrennen-Veranstaltung in Frauenstein aber etwas Ähnliches, das aber andere Ziele hatte — nämlich die Förderung des Nachwuchs und des Breitensportes, im Gegensatz zu den Rennen 2007, die mehr an erwachsene Lizenzfahrer gerichtet waren. Natürlich fand in diesem Rahmen auch ein Rennen der Stadtmeisterschaft statt, die seit 2009 nur noch ein Hobbyrennen ist und keine Lizenzfahrer mehr zulässt. Außerhalb dieser Rennserie gab es aber in Frauenstein ein Angebot für die Nachwuchs-Lizenzfahrer und auch ein Jedermann-Rennen für die Erwachsenen.

2008 gab es eine Veränderung im geschäftsführenden Vorstand. Die bisherige Arbeitsteilung zwischen Bodo Kuck (1. Vorsitzender) und Matthias Richter als geschäftsführender 2. Vorsitzender wurde durch das Ausscheiden von Bodo Kuck hinfällig. Der Vorstand bestand ab 2008 dann aus dem 1. Vorsitzenden Matthias Richter und dem 2. Vorsitzenden Oliver Gorgels. Die dritte im Bunde blieb Simone Niederprüm als Kassenwartin (seit 2004). Vielen Dank für die geleistete Arbeit an dieser Stelle an Bodo Kuck, denn ohne ihn hätte es der Verein nicht so weit gebracht.

2008 gab es auch Änderungen bei der Zusammenarbeit mit den Schulen. Der Kurs an der Diltheyschule wurde wegen fehlender Resonanz eingestellt. Ein Grund dafür war die Gymnasialzeitverkürzung (“G8”) und die somit fehlende Zeit der Schüler. 2008 begann auch die Zusammenarbeit mit der Blücherschule (Grundschule). Neben einer AG für Fahrradanfänger wird es weitere gemeinsame Aktionen geben. Seit 2008 gibt es im Rahmen des Schleichwegeprojekts wieder eine stärkere Zusammenarbeit mit der Wolfram-von-Eschenbach-Schule.

Am 17.08.2008 war es dann endlich so weit: Die Eröffnung der Vereinsräume in der IGS-Kastellstraße. Nun konnte es munter weitergehen, mit besseren Voraussetzungen als je zuvor.

2008-2010 fand jeweils im September ein Stadtmeisterschafts-MTB-Rennen auf der Platte statt, es stellte das Abschlussrennen dar.

2009 begannen wir mit dem Projekt „Mama lernt Rad“. Damit auch ausländische Frauen (insbesondere Mütter), die oft nicht Rad fahren können, es lernen und Freude daran finden.

Unsere Freizeit für Anfänger nach Limburg hatte über 60 Teilnehmer und neben dem Fahrrad wurde auch Kanu gefahren. In den Sommerferien gab es eine Freizeit in den Alpen mit den Jugendlichen des Vereins, bei der alle fit waren, außer unser Begleitfahrzeug (Kupplungsschaden)…

Seit 2009 ist der WSV Veranstalter der Inliner-Tour nach Rüdesheim, bei der es mit dem Partyschiff wieder zurück nach Wiesbaden geht. In Erbach organisieren wir zur Stärkung der Teilnehmer einen Verpflegungsstand und seit 2010 findet neben der Inliner-Tour auch gleichzeitig eine Fahrradtour nach Rüdesheim statt, die Uwe Trump leitet. Beide Gruppen fahren dann zusammen mit dem Schiff zurück. Seit 2013 ist der WSV nicht mehr der Veranstalter, bietet aber weiter den Verpflegungsstand und die Radtour an. Damit endete aber endgültig die Existenz der Inliner Abteilung.

Im November feierten wir unser kleines Jubiläum, 15 Jahre WSV, in der Mensa der IGS-Kastellstraße. Neue Angebote 2009: Fußball AG an der IGS-Kastellstraße und eine Fahrrad-AG an der Joseph-von-Eichendorff-Schule, die aber nur von kurzer Dauer war.

Ende des Jahres 2009 begannen wir mit den Planungen zu unserem neuen Projekt: Tandem für Blinde, damit auch Blinde Fahrrad fahren können. Das Projekt begann im März 2010. Da es sich nicht so gut entwickelte und dem Verein Betreuerkapazitäten fehlten, wurde es aber erst einmal zurückgestellt.

2010 wurden die Fahrradtage wieder stadtweit eingeführt, sie finden nun wieder an sehr vielen Grundschulen statt. Möglich wurde das, weil der WSV einen eigenen Mitarbeiter aus den Reihen des Übungsleiterprojektes (Arbeitsmarktprogramm) der Stadt bekam: Johann Kraffert.

An weiterführenden Schulen werden keine weiteren Fahrradtage mehr durchgeführt, da wir uns mehr auf die Zeit vor der Fahrradprüfung mit der Polizei konzentrierten. Denn man kann nur lernen, wie man sich richtig mit dem Fahrrad im Verkehr verhält, wenn man vorher auch richtig Fahrradfahren gelernt hat und nicht beim Handzeichen geben ins Gebüsch fährt.

2010 und 2011 wurde noch mal ein Straßenrennen mit der Stadtmeisterschaft von uns ausgetragen: Rund um den Petersweg in Kastel. Ein Straßenrennen wird es die nächsten Jahre aber erstmal nicht mehr vom Schulsportverein geben.

Neben der Fußball-AG gibt es im WSV ab 2011 nun eine zweite AG, die sich nicht um den Radsport dreht: Die Kletter-AG. Alle Nicht-Radsport-Aktivitäten sind nun in der Breitensportabteilung gebündelt. 2011 wurde das Projekt „Mama lernt Rad“ endgültig in den Regelbetrieb beim WSV entlassen. Es nennt sich jetzt „Fahrradfahren für Frauen“ und ist für alle Frauen gedacht, die nicht oder nur schlecht Fahrrad fahren können. Die Nachfrage ist groß, vor allem auch von Senioren. Mittlerweile haben wir das Projekt an den ADFC übergeben. 2011 gibt es neben den Fahrradtagen eine Erweiterung für die Grundschulen: Fahrradlernen in der zweiten Klasse. Begonnen wurde erst mal in der Blücherschule.

Im August 2011 übernimmt der WSV nach 10 Jahren wieder die MTB-AG der Eschenbachschule. Ein Kreis schließt sich. Ende des Jahres wurde auch die Straßenrennsportabteilung geschlossen. Die Akteure haben Ihren eigenen Verein gegründet, um sich intensiver dem Rennsport zu widmen, was in einem Breitensportverein auf Dauer nicht möglich ist. Wir bedanken uns für die geleistete Arbeit im WSV.

Ab 2011 bietet der WSV verstärkt Ferienprojekte im Ferienprogramm der Stadt Wiesbaden an: In den Osterferien, Sommerferien und Herbstferien. Da variierten wir mit den Angeboten Fahrrad A-Z, Tourenfahren, MTB-Sportcamp und Trendsportarten. Ein weiteres MTB-Ferienprojekt für die etwas sportlicheren Kids findet in den Osterferien außerhalb des städtischen Ferienprogramms mit Jörg Pöse statt.

2012 wurde die Infobroschüre zum Schleichwegeprojekt veröffentlicht. Um das zu bewerben, gab es eine Pressekonferenz mit einer Podiumsdiskussion. Teilnehmer: Der damalige Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller, der damalige ADFC Wiesbaden Sprecher Dr. Thomas Fuchs, Dipl.-Geogr. A. Busch-Geertsema von der Universität Frankfurt, Gerald Berg vom Tiefbau- und Vermessungsamt Wiesbaden und von unserer Seite Andreas Herberger und Matthias Richter. Das Schleichwegeprojekt geht aber weiter, jedes Jahr werden wir auf unserer Internetseite neue Straßen veröffentlichen, die im Stadtplan von wiesbaden.de markiert werden.

Im Jahr 2012 stand der Ganztag im Mittelpunkt, nämlich die Umwandlung der IGS-Kastellstraße in eine Ganztagsschule. Weiter gab es einen Schulleiterwechsel an der Schule: Bettina Haza-Ralitz folgt auf Gerd-Ulrich Franz. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre, gerade auch für die Möglichkeiten des Vereins-Kellerausbaus. Mit dem Schulleiterwechsel und dem Ganztag wurde es bunter. Der Schulsportverein hatte im Schuljahr 2012/2013 insgesamt 6 AGS an der IGS-Kastellstraße: Zwei Fahrrad-AGs, Fahrradwerkstatt AG, Volleyball AG und zwei Fußball AGs, ein Jahr später kamen noch Tanzen und Yoga dazu. Andere AGs wie die Kletter AG sind weggefallen. Im Schuljahr 2013/2014 ist Volleyball entfallen und wir führten die AG des FSJlers ein, der immer jeweils seine Sportart anbietet. Das waren bisher Handball, Fußball, Basketball, Taekwondo und Breakdance.

Ab 2012 ist der WSV Mitglied der Sportkonferenz der IGS-Kastellstraße. Denn einer der Grundgedanken eines Schulsportvereins ist neben der Förderung des Breitensports eine Art sportlicher Förderverein an der jeweiligen Schule. Das geht aber nicht ohne die Teilhabe des Vereins an Entscheidungen der Schule, die den Sport betreffen.

2012 wurde eine neue Abteilung gegründet: die Tanzabteilung (für Erwachsene). Dabei wurde das ehemalige Tanzen des Fördervereins der IGS-Kastellstraße übernommen und in den Verein integriert. 2013 kam noch die Theatergruppe Evolushen dazu, in welcher viele Lehrer Theater spielen und damit die Umbenennung in Theater- und Tanzabteilung. Der Sinn war einmal, alle sportlichen Aktivitäten der IGS-Kastellstraße im Schulsportverein zu bündeln und auch den Erwachsenen-Sport weiter auszuzubauen. Denn Schulsportverein heißt auch, Sport von Schülern, Eltern, Lehrern und Externe an einer Schule. Und bei uns soll ja wirklich jeder willkommen sein, eben: Ein Verein für alle, egal was jemand kann oder wo man herkommt.

2013 startete wieder eine Fahrrad AG an der Helene-Lange-Schule, dies war aber leider nicht von Dauer. Wir haben es auch mit einer Tanz AG probiert, um nicht nur Erwachsen-Tanzen anzubieten, die wurde aber leider von den Schülern nicht angenommen.

2013 gab es wieder eine Freizeit in den Sommerferien: Eine einwöchige Fahrrad-Etappen-Tour im Thüringer Wald.

Seit 2013 bieten wir auch das „Freiwillige Soziale Jahr“ im Verein an. Der „Freiwillige“ unterstützt vor allem die Fahrradtage und die AGs, ist aber auch anderweitig für den Verein im Einsatz.

2014 haben wir unser 20-jähriges Jubiläum gefeiert — intern sogar direkt an unserem Geburtstag am 28.06.2014 mit einem Grillfest. Am 08.11.2014 feierten wir unser Jubiläum im großen Stil in der Turnhalle der IGS-Kastellstraße mit der Gala „55 Jahre Schüler aufs Bike – 20 Jahre Schulsportverein, 25 Jahre Eschenbach Biker‘s, 10. Stadtmeisterschaft“, um alle Jubiläen entsprechend zu würdigen.

2015 haben wir es endlich geschafft, das Geld für einen eigenen Kleinbus/Transporter aufzutreiben. Er ist vor allem für die Fahrradtage, aber auch bei Freizeiten im Einsatz.

2015 gab es ein neues großes Projekt, das stadtweit Aufmerksamkeit erreichte: Der Schülerkorso. Die Idee dabei ist, mit Schülern der Wiesbadener Schulen durch die Wiesbadener Innenstadt zu fahren, während sie für den motorisierten Verkehr gesperrt ist. 2015 konnte es wegen Terminproblemen nicht stattfinden, 2016 war es dann aber soweit. Trotz des großen Widerstandes, die Straßen an einem Wochentag vormittags zu sperren, konnte der Korso schlussendlich mit rund 1800 Schülern stattfinden. Wir organisieren den Schülerkorso zusammen mit der Verkehrswende Wiesbaden und dem ADFC und er soll erstmal alle zwei Jahre stattfinden. Er fand also 2018 statt und ist wieder für 2020 geplant. 2018 wurde die Stadt Wiesbaden neben dem Schulsportverein offizieller Veranstalter des Schülerkorsos, was die Planung deutlich vereinfachte und Diskussionen beendete.

2017 ging Johann Kraffert in Rente, vielen Dank für deine tolle Arbeit und deinen unermüdlichen Einsatz. Neuer Angestellter des Vereins ist Boris Stichel.

2014 fand das letzte Mal unser MTB-Rennen auf dem Neroberg statt. Dann machten wir zwei Jahre Pause, in denen wir kein Rennen innerhalb der Stadtmeisterschaft veranstalteten und einen neuen Ort gesucht haben. Den haben wir mit dem Hofgut Adamstal gefunden, wo seit 2017 unser neues MTB-Rennen innerhalb der Stadtmeisterschaft stattfindet.

2019 feiert der WSV sein erstes „offizielles“ Jubiläum: 25 Jahre. Die akademische Feier wird wieder als Jahresabschlussfeier am 02.11. stattfinden und in der Mensa der IGS-Kastellstraße durchgeführt.

Der WSV, immer aktiv und immer etwas anders.

Matthias Richter